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MeMo

Das Zentrum für Medien- und Moderneforschung (MeMo) ist eine Einrichtung der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln.

Die Arbeit des Zentrums für Medien- und Moderneforschung an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln zielt auf eine Medialisierung der Medien- und eine Modernisierung der Moderneforschung ab. Unser aktueller programmatischer Dreh- und Angelpunkt sind hierbei die vielfältigen Fragestellungen und Debatten rund um den Begriff der post/colonial modernities.

Cologne Media Conversations

Die Cologne Media Conversations stellen das zentrale Format der Arbeit des Zentrums für Medien- und Moderneforschung dar. Das Zentrum spricht in jedem Semester Einladungen an international anerkannte Gastwissenschaftler*innen aus, deren Arbeitsgebiete an die bestehenden interdisziplinären Strukturen und die medienwissenschaftliche Forschungsfragen der Philosophischen Fakultät anknüpfen. Die Eingeladenen besuchen die Fakultät, halten einen öffentlichen Abendvortrag und bieten eine Masterclass für fortgeschrittene Studierende und Doktorand*innen an. Hiermit machen die Cologne Media Conversations die internationale Anbindung der Kölner Forschung zu Medien und Moderne sichtbar und tragen zur Graduiertenausbildung bei.

 

53rd Cologne Media Conversations & CMC Master Class

Öffentlicher Vortrag

Dienstag, 14.05.2024 I 18:00 – 19:30 I Hörsaal S 14 (Seminargebäude)

VON KUNST-PERFORMANCES ZUM WORLD PRESS PHOTO AWARD: SCHMERZ IN FOTOGRAFIE, MEDIEN UND KUNST

Nausikaä El-Mecky (Universitat Pompeu Fabra Barcelona)

Künstler*Innen, die sich selbst oder andere im Namen der Kunst verletzen, sind im Laufe der Jahrzehnte musealisiert worden. Solche oft schockierenden Ereignisse - Künstler*Innen, die geschnitten, oder beschossen werden, oder die verstümmeln oder töten - sind Teil eines paradoxen Prozesses. Der transgressive Charakter dieser Werke trägt zur Faszination des Publikums bei; daher werden Anstrengungen unternommen, sie zu erhalten. Doch wenn solche multisensorischen Werke die Kanäle der Kunstwelt durchlaufen, werden sie transformiert und geglättet, der Schaden medial und bildlich verpackt – fast wie eine metaphorische Art der Zensur. Ihre gefährlichen oder grausamen Aspekte werden gleichzeitig hervorgehoben und herausgeputzt. Sie werden, mittels Fotografien oder Videoaufnahmen, zu sammelbaren, begehrenswerten und archivierbaren ikonischen Objekten, oder auch zu glätten, zweidimensionalen Bildern, deren dreidimensionale Qualitäten entweder versteckt oder zweckentfremdet vermarktet werden. Doch waren solche Performances jemals wirklich schädlich oder unsicher? Und wie verhalten sie sich zu Gewalt in der Realität? Ein Prozess von einer Ästhetisierung des Schmerzes lässt sich auch in der Pressefotografie erkennen – gibt es Verbindungen zwischen spektakulären, tragischen Motiven, die mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet wurden, und dem verpackten Schmerz der Performancekunst-Dokumentation? Und bringt uns diese Tendenz letztendlich näher oder weiter weg vom Erleben und Mitfühlen beim Betrachten solcher Bilder?

 

CMC Masterclass für Studierende

Mittwoch, 15.05.2024 von 10:00 - 11:30 Uhr Hörsaal S 23 im Seminargebäude

ÖKOFASCHISMUS UND AUSWEICHSTRATEGIEN IN DIGITALEN BILDERWELTEN

Bitte beachten Sie: Teilnahme nur nach Voranmeldung per Email an info-memoSpamProtectionuni-koeln.de! Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie die Lektüre zur Vorbereitung.

Ökologie mag mit fortschrittlichen, linksorientierten Werten assoziiert werden, aber der Ökofaschismus existiert: Er hat nicht nur tiefe, historische Wurzeln, sondern ist eine einflussreiche Subkultur, die auch in der Online-Sphäre sehr aktiv ist. Die Masterclass wird untersuchen, wie rechtsextreme Social-Media-Nutzer/innen visuelle Strategien entwickeln, die sowohl aggressiv als auch heimlich sind, um sich in der sich ständig verändernden digitalen Landschaft zurechtzufinden. In der Masterclass werden drei paradoxe Aspekte untersucht, die für ihre Bildproduktion und -verbreitung charakteristisch sind. Erstens: ihre Ablehnung der Moderne bei gleichzeitiger Umarmung der („modernsten“) Technologie. Zweitens: ihr Kampf für die Erhaltung der Natur, während sie gleichzeitig eine zerstörerische, apokalyptische Haltung einnehmen. Drittens: Ihr widersprüchlicher Einsatz von „es so zu sagen, wie es ist“, während sie gleichzeitig hochgradig verschlüsselte, irreführende oder umfunktionierte Bilder und Sprache verwenden. Letztlich dient die Fallstudie dazu, zwei übergreifende Phänomene zu untersuchen: Erstens, ob die Ästhetik des Ökofaschismus einer universellen Umweltästhetik unangenehm nahe kommt. Zweitens, inwiefern sich diese Gruppe von der Art und Weise unterscheidet, wie das Publikum durch Algorithmen in den sozialen Medien und automatisierte Inhaltsmoderation und Zensur navigiert, manipuliert oder unterdrückt wird.

Nausikaä El-Mecky ist Tenure-Track-Professorin für Kunstgeschichte und visuelle Kultur an der Universitat Pompeu Fabra, Barcelona. Sie befasst sich mit Zensur, gefährlicher Kunst und Algorithmen, die aus der digitalen Welt in realen Aktivismus münden. Zu ihren Veröffentlichungen gehört die Monografie „The Creation of Dangerous Images in Iconoclasm, Censorship and Vandalism“ (in Vorbereitung).